Jeder Mensch kann Qigong erlernen, egal ob jung oder alt, gesund oder krank. Qi meint Lebensenergie. Blockierte Lebensenergie wird mit Stress in Verbindung gebracht. Qigong ist eine wunderbare Methode, die Lebensenergie wieder ins Fließen zu bringen und folgt den Prinzipien von Yin und Yang. Qigong beinhaltet Atemübungen, Lautübungen, Lockerungsübungen, kräftigende Übungen, „innen nährende“ Übungen, Dehnübungen und Übungen, bei denen das Qi der Vorstellungskraft folgt. Es wird eine bewusste, entspannte Körperhaltung trainiert und Bewegungsabläufe werden einstudiert, welche den Qifluss in den Leitbahnen fördern und harmonisieren. Herz, Geist und Sinne sind eingeladen, zur Ruhe zu kommen. Aus Stille und Meditation entfalten sich die wohltuenden Wirkungen des Qigong.
Yin und Yang ist ein ganzheitliches, das ganze Universum in Gegensatzpaare teilendes Ordnungsprinzip. Dabei gelten folgende vier Prinzipien: Das Prinzip des Gegensatzes zwischen Yin und Yang; das Prinzip der gegenseitigen Abhängigkeit von Yin und Yang; das Prinzip der gegenseitigen Ergänzung und Begrenzung von Yin und Yang; das Prinzip der Umwandlung von Yin zu Yang und von Yang zu Yin auf dem Höhepunkt der jeweiligen Ausprägung. Yin und Yang werden in Gegensatzpaaren beschrieben: Yang-Yin, heiß-kalt, hell-dunkel, vorne-hinten, Tag-Nacht, Sonne-Schatten, männlich-weiblich etc. In der stärksten Ausprägung des jeweiligen Prinzips Yin bzw. Yang wird der Keim des Gegenpols sichtbar, symbolisiert durch einen schwarzen Punkt in der weißen und einen weißen Pol in der schwarzen Fläche des Yin-Yang-Zeichens:
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Aus der Zweiheit Yin und Yang entstehen laut der chinesischen Kosmogonie „die Drei“ (Yin, Yang und Qi) und dann die „Zehntausend Wesen und Dinge“ die am Ende ihres Seins wieder ins Dao zurückkehren. Dao kennzeichnet aber den Zustand, bevor eine Ausdifferenzierung in die Pole Yin und Yang, dann in die Wandlungsphasen und dann in die „10000 Wesen und Dinge“ erfolgt. Sobald ein Prozess angestoßen ist, kommt er seinen Gesetzmäßigkeiten folgend ins Rollen. Dao ist der Zustand davor.
Mithilfe von Wandlungsphasen, welche symbolisiert sind durch die Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin Übergänge und die gegenseitige Beeinflussung von Kräften in zyklischen Regulationsvorgängen betrachtet. Beim Menschen sind hier Aktivitätsrichtungen sowohl somatischer als auch psychischer Art gemeint. Diese Aktivitätsrichtungen werden im Krankheitsfall zu inneren oder äußeren pathologischen Faktoren. Die Aktivitätsrichtungen lassen sich in Regelkreise fassen und können angewendet werden auf natürliche Kreisläufe, soziale Bedingungen und auf physiologische Gegebenheiten.
Wandlungsphase | Äußerer (pathogener) Faktor | Innerer pathogener Faktor auch „Emotion“ genannt |
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Holz | Wind/Zugluft | Wut/Zorn |
Feuer | Hitze | Freude/Lust/Hektik |
Erde | Feuchtigkeit | Sorge, Grübeln |
Metall | Trockenheit | Trauer |
Wasser | Kälte | Angst/Schock/Panik |